Bei Stress, Aufregung oder Sport wird unsere Gesichtshaut oft rot. Auch UV-Strahlen, eine gestörte Hautbarriere oder überempfindliche Sinnesrezeptoren können zu geröteter Haut führen. Wenn die Rötungen länger andauern, kann es sich dabei auch um eine chronische Entzündung der Gesichtshaut handeln, Rosacea genannt (auch Rosazea). Rosacea kann sehr unangenehm sein und neben den Gesichtsrötungen zu einem hohen Missempfinden führen, weil die Haut auf bestimmte Trigger mit Irritationen wie Juckreiz, Stechen und Brennen reagieren kann. Doch das muss nicht sein, denn die Symptome lassen sich durch eine spezielle Rosacea-Gesichtspflege und eine Anpassung bestimmter Lebensgewohnheiten häufig deutlich reduzieren.
Rosacea ist eine chronisch-entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankung des Gesichts. Sie ist auch als Gesichtsrose, Kupferrose oder Couperose bekannt und äußert sich mitunter durch schubhaft verlaufende, teilweise auch anhaltende Rötungen im Gesicht. Dabei sind vor allem Stirn, Nase, Kinn, Wangen und oftmals auch die Augenpartie betroffen. Die Rötungen können ganz unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Auch sichtbare Äderchen sowie entzündliche Papeln und Pusteln können Teil der Erkrankung sein. Sie macht sich zudem durch ein unangenehmes Brennen oder Stechen auf der Haut bemerkbar
Die Krankheit ist vor allem bei Erwachsenen im mittleren Lebensalter, zwischen 30 und 50 Jahren mit hellem Hauttyp, zu beobachten. Etwa 18 Prozent der Bevölkerung sind von der Krankheit betroffen, darunter häufiger Frauen als Männer. Rosacea ist nicht heilbar, jedoch kann eine spezielle Hautpflege helfen, die starken Rötungen im Gesicht deutlich zu lindern.
Die Symptome treten meist in Schüben auf, die durch verschiedene individuelle Trigger ausgelöst werden. Dazu gehören zum Beispiel UV-Strahlung, Hitze, Kälte, Alkohol, Stress und körperliche Anstrengung. Auch scharfe Speisen, die beispielsweise Chilli oder Curry enthalten, sorgen für eine regelrechte Entflammung der Rosacea-Haut. Ebenso können hautreizende Inhaltsstoffe in Reinigungs- und Pflegeprodukten oder eine unangepasste Pflegeroutine zu starken Rötungen im Gesicht, einem sogenannten Schub, führen.
Auf der Haut vieler Rosacea-Betroffener wurde zudem eine erhöhte Besiedlung der Haut mit einer bestimmten Milbenart festgestellt, die sogenannten Demodex-Milben. Sie kommen bei fast jedem Menschen vor, allerdings nimmt man an, dass sie ein zusätzlicher Auslöser von Entzündungsreaktionen bei Rosacea sein können.
Schübe bedeuten für die Betroffenen mitunter eine extreme seelische Belastung, die mit Scham, Schmerzen und einer Verminderung der Lebensqualität einhergehen. Daher ist es wichtig, seine individuellen Auslöser zu kennen. Um herauszufinden, welche Trigger Rosacea bei dir auslösen, ist es ratsam, zur Rosacea Selbsthilfe ein Tagebuch zu führen. Wenn du genau beobachtest, was bei dir zu Schüben führt, kannst du im Alltag achtsamer mit deiner Haut umgehen und entsprechende Auslöser meiden.
Rosacea tritt in Schüben, sogenannten Flushs, als Reaktion auf bestimmte Reize auf. Die Symptome äußern sich individuell und in unterschiedlichen Ausprägungen. Dazu gehören:
Ob tatsächlich eine Hauterkrankung oder möglicherweise eine Frühform der Rosacea (Rosacea-Diathese) vorliegt, beurteilt ein Dermatologe. Dieser wird bei Bedarf auch eine entsprechende Behandlung einleiten.
Menschen mit Rosacea weisen häufig die fünf Anzeichen empfindlicher Haut auf. Dazu gehören Trockenheit, Rauigkeit, Spannungsgefühl, Irritationen und eine geschwächte Hautbarriere.
Zwar ist Rosacea nicht heilbar, doch wenn du betroffen bist, kannst du einiges dafür tun, damit sich deine Lebensqualität trotz der Krankheit verbessert. Folgende Tipps und ein Rosacea-Tagebuch, das dazu dient, dein Verhalten und die Auslöser zu dokumentieren, können dir dabei helfen:
Wer unter Hautrötungen und Rosacea im Gesicht leidet, sollte auf eine milde und konsequente Reinigung und Pflege achten. Denn damit kannst du unangenehme Irritationen beruhigen, Rötungen im Gesicht mildern und die natürliche Schutzbarriere der Haut stärken. So steigerst du dein Wohlbefinden deutlich.
Zu den äußerlichen (topischen) Therapien gehören mitunter Rosacea-Salben, Cremes, Gele und Lotionen, die vom Hautarzt verordnet werden. Diese sollten im Anschluss an eine sanfte Reinigung aufgetragen werden, bevor im Anschluss daran entweder Feuchtigkeitspflege oder UV-Schutz aufgetragen werden kann. Übrigens sorgt eine begleitende Hautpflege mitunter auch dafür, dass eine verordnete Therapie besser vertragen wird.
Bei schwachen bis moderat starken Rötungen hilft dir auch eine spezielle Pflege aus der Apotheke, wie zum Beispiel die Cetaphil PRO RednessControl Creme zur Symptombehandlung. Der darin enthaltene Anti-Rötungskomplex mildert bestehende Rötungen nachhaltig und verhindert, dass weitere Rötungen auftreten.
Da Rosacea-Haut sehr empfindlich reagiert, solltest du auf bestimmte reizende Inhaltsstoffe in deinen Pflegeprodukten unbedingt verzichten. Sie können weitere Schübe auslösen und zu geröteter Haut führen. Zu den reizenden und durchblutungsfördernden Stoffen gehören ätherische Öle und Parfüm, Aceton, Alkohol, Zitrusaromen, Menthol, Minze, Eukalyptus aber auch Lavendel, Geraniol, Sandelholz, Hamamelis, Ylang Ylang und andere Stoffe.
Auch physikalische und chemische Peelings reizen Rosacea-Haut unnötig. Denn sie regen die Durchblutung an, wodurch Rötungen verstärkt werden können. Frage am besten deinen Dermatologen oder eine spezialisierte Kosmetikerin, welche Peelings sich für deine Rötungen im Gesicht am besten eignen oder verzichte ganz darauf.
Bei jeder Rasur wird deine Rosacea-Haut zusätzlich strapaziert. Um sie nicht zu stark zu reizen, gibt es ein paar Tipps, die dir dabei helfen können, dass trotz Rasur kein zusätzliches Missempfinden entsteht: