Laut der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, DDG, leiden in Deutschland rund 3,5 Millionen Menschen an Neurodermitis, auch atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem genannt. Vor allem Kinder sind betroffen. Bei circa 23 Prozent der Säuglinge und Kleinkinder tritt diese Hautkrankheit auf, bei der Hälfte der betroffenen Babys treten die Symptome bereits in den ersten sechs Lebensmonaten ein, bei 60 Prozent bis zum ersten Lebensjahr.
Doch auch nach dem Säuglingsalter leiden viele Kinder weiterhin an einer zu Ekzemen neigenden Haut, die sich durch Rötungen und starken Juckreiz äußert. Laut einer Erhebung des Roland-Koch-Instituts waren zwischen 2014 und 2017 insgesamt 14 Prozent aller Kinder mindestens einmal von der Hautkrankheit betroffen. 85 Prozent aller an Neurodermitis-Erkrankungen bei Kindern manifestieren sich vor dem fünften Lebensjahr. Allerdings verschwinden bei rund 60 Prozent der Betroffenen die Ekzeme bis zum frühen Erwachsenenalter wieder. Somit ist Neurodermitis bei Babys und Kindern die häufigste chronische Hauterkrankung. Rezeptfreie Lotionen, Cremes und Salben können schon ab dem Säuglingsalter helfen, von Neurodermitis betroffene Haut zu stärken und die Symptome zu lindern. Denn bestimmte Inhaltsstoffe schützen die Hautbarriere und versorgen sie lang anhaltend und tiefenwirksam mit Feuchtigkeit, so dass der Juckreiz gemildert und die Haut beruhigt wird. Der folgende Beitrag liefert Hintergründe zu Neurodermitis bei Babys und Kindern und gibt hilfreiche Tipps, um die Symptome zu lindern.
Die Ursachen einer Neurodermitis bei Babys und Kindern sind bis heute nicht vollständig geklärt. Meistens entsteht eine Neurodermitis bei Babys jedoch, wenn eine genetische Veranlagung vorliegt und die Eltern ebenfalls diese Hautkrankheit haben. Wenn beide Eltern an einer Neurodermitis leiden, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 60 bis 80 Prozent, dass auch ihr Kind betroffen sein wird. In Kombination mit Auslösern, wie Lebensmitteln oder bestimmten Umweltfaktoren, setzen die Symptome einer Neurodermitis bei Babys ein.
Der genetisch bedingte HautbarriereDefekt führt dazu, dass die Haut von betroffenen Babys und Kindern besonders trocken ist. Häufig kommt eine gestörte Zusammensetzung der Hautfette dazu, was zu einem weiteren Feuchtigkeitsverlust führt. Früher glaubte man, Babys kommen direkt mit einer vollständig entwickelten Haut auf die Welt. Heute weiß man, dass das ein Mythos war. Denn die Haut von Babys ist in den ersten Lebensmonaten noch lange nicht so wie die Haut eines Kleinkindes. Der Säureschutzmantel und andere Schutzmechanismen müssen sich erst noch vollständig entwickeln. Zudem sind die Zellen noch nicht so gut vernetzt. Daher verliert die Haut schnell an Feuchtigkeit, wird trocken und ist anfällig für Irritationen. Krankheitserreger und Keime können leichter eindringen als bei einer vollständig ausgeprägten und gesunden Hautbarriere. Die Hautschutzbarriere braucht deshalb, gerade bei Babys und Kleinkindern, Hilfe von außen. Bestimmte Pflegeprodukte können ihre Schutzfunktion stärken und Feuchtigkeit lang anhaltend binden.
Die ersten Anzeichen von Neurodermitis bei Babys äußern sich bereits in den ersten Lebensmonaten. Die Haut ist dann chronisch trocken. Schuppige und rote Stellen auf der Kopfhaut und im Gesicht deuten häufig auf eine beginnende Neurodermitis hin. Im Gesicht sind oft rote Stellen auf den Wangen ein deutliches Zeichen für die Hautkrankheit. Die Symptome für Neurodermitis bei Babys können aber auch auf der Streckseite der Arme und Beine auftreten.
Die betroffenen Babys sind oft unruhig, weil sie, genau wie die Erwachsenen, einen unangenehmen Juckreiz verspüren. Im Kleinkindalter verlagern sich die von den Ekzemen betroffenen Hautstellen auf andere Hautareale. So sind Kleinkinder eher am Hals, an den Händen sowie in den Arm- und Kniebeugen betroffen. Während eines akuten Schubes können sich die Ekzeme auch ausbreiten und den ganzen Körper betreffen. Es lässt sich bei Kleinkindern kaum verhindern, dass sie an den betroffenen Hautstellen kratzen und sich die Haut stellenweise entzündet. Denn durch das Kratzen aufgrund des starken Juckreizes werden Hautinfektionen durch Bakterien und Viren begünstigt.
Neurodermitis tritt in Schüben auf. Diese werden durch unterschiedliche Faktoren, wie trockene oder kalte Luft, Umwelteinflüsse aber auch bestimmte Allergene, in zum Beispiel Lebensmitteln, ausgelöst. Nach einem Schub kann die Haut an den entsprechenden Stellen auch dicker werden. Da die Hautkrankheit chronisch ist, ist sie nicht heilbar. Das kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Jedoch können sich die Symptome verringern und mit dem Eintritt in die Pubertät auch komplett verschwinden. So verschwinden bei 60 Prozent der betroffenen Kindern die Ekzeme bis zum frühen Erwachsenenalter. Oftmals leiden die Betroffenen im Erwachsenenalter dann jedoch unter Allergien, wie Heuschnupfen oder Asthma.
Eine Neurodermitis-Therapie bei Babys und Kindern läuft in verschiedenen Stufen ab. Die Therapie richtet sich dabei nach dem Hautzustand.
Hautzustand: Die Haut ist trocken und neigt zu Juckreiz, es treten jedoch keine Ekzeme auf.
Trigger vermeiden: Achte darauf, Trigger zu vermeiden, die einen Schub auslösen können. Die Haut deines Babys oder Kindes sollte keinen extremen Temperaturen ausgesetzt werden und man sollte zu starkes Schwitzen vermeiden. Auch alle anderen Faktoren, wie zum Beispiel Kleidung aus Wolle oder Synthetik oder zu viel Stress können einen Schub provozieren. Sie sollten daher unbedingt vermieden werden.
Empfindliche Haut pflegen: Du solltest die Haut deines Babys oder Kindes regelmäßig mit einer milden Basispflege pflegen, die für zu Neurodermitis neigende Haut geeignet ist. Damit unterstützt du die empfindliche Baby- bzw. Kinderhaut, so dass sie nicht weiter austrocknet. Eine geeignete Pflege kann auch die schubfreien Phasen zwischen den Neurodermitis-Schüben verlängern. Bei Babys mit trockener Haut lässt sich durch eine gute Neurodermitis-Basispflege bei 50 Prozent der Neugeborenen sogar verhindern, dass eine Neurodermitis ausbricht.
Eine Creme, die bei trockener und zu Neurodermitis neigender Haut hilft, sollte rückfettend, juckreizstillend und feuchtigkeitsspendend sein und das empfindliche Mikrobiom der Haut berücksichtigen. Dabei gilt die Regel: Je trockener die Haut, desto reichhaltiger darf das Pflegeprodukt sein. Achte bei der Wahl einer Pflegeserie für zu Neurodermitis neigende Haut aber vor allem auf feuchtigkeitsspendende und beruhigende Inhaltsstoffe wie Glycerin oder Urea, SymCalminTM oder auch Hafer.
Es ist wichtig, dass die Basispflege je nach Bedarf ein- bis zweimal täglich aufgetragen wird, auch wenn die Haut augenscheinlich keine Symptome zeigt. Am besten solltest du dein Kind vorher mit einem milden, seifenfreien Reinigungsprodukt, wie zum Beispiel der Cetaphil PRO ItchControl Hautberuhigenden Waschlotion baden oder duschen. Die Basispflege kann anschließend auf die noch leicht feuchte Haut einmassiert werden. Dazu eignet sich die mikrobiomfreundliche Cetaphil PRO ItchControl hautberuhigende Pflegelotion. Sollte die Haut besonders berührungsempfindlich sein, so hilft häufig eine besonders leichte Pflegetextur, wie zum Beispiel der kühlende Cetaphil PRO ItchControl feuchtigkeitsspendende Pflegeschaum. Für die trockene und zu Ekzemen neigende Gesichtshaut empfiehlt sich die Cetaphil PRO ItchControl feuchtigkeitsspendende Gesichtscreme mit Glycerin. Sie beruhigt zu Neurodermitis neigende Haut sofort und versorgt sie lang anhaltend mit Feuchtigkeit.
Während eines akuten Neurodermitis-Schubes und wenn die Haut durch Ekzeme anfängt zu nässen, solltest du eine andere Pflege auf Öl-in-Wasser-Ba verwenden. Sie hat einen geringeren Fettanteil und einen höheren Wassergehalt.
Deshalb gilt in akuten Phasen und bei Ekzemen: Wasserhaltige, leichte Cremes auf nässende Haut. Hier eignet sich ebenfalls sehr gut der Cetaphil PRO ItchControl feuchtigkeitsspendende Pflegeschaum. Er zieht schnell ein und verdunstet auf der Haut, was wiederum einen angenehmen kühlenden Effekt auf die Haut hat und den Juckreiz reduziert. Ebenfalls empfehlenswert ist die Cetaphil PRO ItchControl Akut Repair Creme mit mikrobiom-freundlicher Formel, Filaggrin-Bausteinen und Glycerin. Sie reduziert den Juckreiz sofort, versorgt die Haut bis zu 48 Stunden lang anhaltend mit Feuchtigkeit und trägt zur Stärkung der Hautbarrierefunktion bei.
Zusätzlich können je nach Hautzustand vom Hautarzt eine schwache bis starke, topische, entzündungshemmende Creme oder weitere Medikamente verschrieben werden.
Neurodermitis bei Babys und Kindern ist für die Betroffenen sehr unangenehm. Nicht nur die Kinder leiden darunter, sondern auch die Eltern sind meist in großer Sorge, wenn ihre Schützlinge immer und immer wieder die juckende Haut aufkratzen und es zu nässenden Stellen und Entzündungen kommt. Dazu kommt, dass Babys und Kinder dadurch sehr unruhig und gereizt sein können. Sie leiden auch häufiger unter Schlafmangel. Doch du kannst deinem Baby oder Kind auch dabei helfen, die unangenehmen Symptome der Hautkrankheit zu lindern. Versuche es mit folgenden Tipps:
Auch abseits von akuten Schüben kommt es teilweise zu einem sehr starken Juckreiz auf der Haut deines Babys oder Kindes. Die Folge: Es kratzt, nahezu reflexartig, die betroffenen Hautstellen immer und immer wieder auf. Das kann zu einer Infektion und zu unangenehmen Entzündungen führen. Wenn diese verheilen, kommt es erneut zu einem Juckreiz oder der bestehende Juckreiz wird verstärkt. So entsteht eine regelrechte Juck-Kratz-Spirale, aus der dein Kind ohne deine Hilfe nur schwer rauskommt. Nachfolgend findest du einige Tipps, wie du bei deinem Kind ganz gezielt den Juckreiz reduzieren kannst:
Damit die Haut deines Babys oder Kindes nicht noch mehr austrocknet, solltest du es nur kurz und mit lauwarmem Wasser waschen. Es sollte nicht länger als zehn Minuten bei 37 Grad Wassertemperatur baden. Bei einem akuten Juckreiz-Schub empfiehlt es sich, die Temperatur sogar auf 35 Grad zu reduzieren. Das hat einen wohltuenden Effekt auf die Haut. Verwende beim Baden eine Waschlotion, die speziell für empfindliche Baby- und Kinderhaut formuliert ist, wie zum Beispiel die Cetaphil Pro ItchControl Hautberuhigende Waschlotion. Die seifenfreie und leicht abwaschbare Waschlotion spendet schon beim Waschen intensiv Feuchtigkeit, reinigt sanft schäumend und lindert den Juckreiz.
Nach dem Baden achte darauf, dass du die Haut nicht zu stark abrubbelst, sondern tupfe sie mit einem sauberen Handtuch nur sanft trocken. Sobald es möglich ist, sollte dein Kind statt eines Vollbades besser duschen. Das ist schonender für die Haut und trocknet sie weniger aus.
Das tägliche Eincremen deines Babys oder Kindes ist nicht nur wichtig, um die Hautbarriere zu stärken, sondern es kann auch zu einem sehr innigen Ritual werden. Nimm dir deshalb täglich Zeit zum Eincremen. Denn mindestens drei gute Gründe sprechen dafür:
Bei der Wahl der Pflegeprodukte bei Neurodermitis bei Babys oder Kindern ist es besonders wichtig, dass diese keine Zusatzstoffe enthalten, die die Haut zusätzlich reizen können. Achte daher darauf, dass die verwendeten Produkte frei von Parfüm oder ätherischen Ölen sind.
Auch die Kleidung für dein Baby oder Kind hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie es sich in seiner Haut fühlt. Bei Neurodermitis ist es wichtig, dass die Haut nicht zusätzlich gereizt wird und Kleidung keine Reibung auf der ohnehin sehr empfindlichen und oft gereizten Haut verursacht. Wähle daher am besten lockere und atmungsaktive Kleidung aus Baumwolle oder Leinen. Achte auch darauf, ein mildes, parfümfreies Waschmittel zu verwenden und stelle an der Waschmaschine einen extra Spülgang ein, damit möglichst alle Waschmittelreste entfernt werden und so nicht an die Haut deines Kindes kommen.
Wenn dein Baby oder Kind häufig schwitzt, kann das Neurodermitis-Schübe begünstigen. Denn zu viel Wärme ist ein Stressfaktor. Achte deshalb darauf, dass die Raumtemperatur in der Schlafumgebung nie mehr als 18 Grad beträgt und dein Kind nicht zu warme Kleidung trägt oder beim Schlafen zu warm zugedeckt ist. Auch ein Luftbefeuchter kann helfen und für ein angenehmes und hautfreundliches Raumklima sorgen.