Empfindliche Haut? Erfahre alles über Ursachen, Symptome und Pflege, und was du tun kannst, um deine Haut zu stärken – und dich wieder rundum wohl zu fühlen.
70 Prozent der Menschen1 haben empfindliche Haut. Sie leiden häufig unter einem Kribbeln, Spannen, Jucken oder Brennen ihrer Haut. Oft ist diese auch trocken oder gerötet. Empfindliche Haut ist zwar keine Krankheit, dennoch ist sie ein Symptom, das bei vielen Hautkrankheiten, wie Rosacea oder Neurodermitis auftritt und daher einen ähnlichen Leidensdruck hervorrufen kann. Um dem vorzubeugen, kannst du sehr empfindliche Haut mit einer milden und auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Pflege stärken, schützen und beruhigen. So lässt sich das Missempfinden lindern, welches deine Lebensqualität stark beeinträchtigen kann. Wenn deine Haut durch eine entsprechende Pflege effektiv gestärkt wird, wird sie nämlich widerstandsfähiger gegenüber äußeren Reize und somit unempfindlicher. Im folgenden Beitrag findest du viele Hintergründe und Pflegetipps, die dir dabei helfen können.
Menschen mit empfindlicher Haut haben eine gestörte Hautbarriere und reagieren daher besonders sensibel auf bestimmte Umwelteinflüsse. Dieser Hautzustand kann unabhängig davon auftreten, welcher Hauttyp du bist und sich auch erst im Laufe der Zeit entwickeln.
Wichtig zu wissen: Empfindliche Haut ist zwar keine Hauterkrankung, aber sie ist ein Symptom bei vielen Erkrankungen, wie bei Rosacea, bei einem Ekzem, Akne und der Seborrhoischen Dermatitis. Dieser Hautzustand stellt eine besonders hohe Reagibilität, also Sensibilität, dar und führt daher zu einem sehr großen Missempfinden bei den Betroffenen.
Wenn deine Haut häufig trocken, rau und schuppig wirkt, schnell spannt und zu Irritationen neigt, ist sie wahrscheinlich empfindlich und braucht eine besondere Aufmerksamkeit. Empfindliche Haut ist nicht dauerhaft gereizt, sondern durch ihre geschädigte Hautbarriere reagiert sie vor allem auf bestimmte Auslöser, wie gewisse Umwelteinflüsse und Reizstoffe sensibel. Besonders mechanische oder chemische Reizungen, Sonneneinwirkung, Hitze, Kälte oder eine falsche Hautpflege führen bei sehr empfindlicher Haut zu einem unangenehmen Gefühl, das sich oft durch Kribbeln, Brennen oder Jucken äußert. Das kann für die Betroffenen zu einer großen Belastung werden. Doch auch emotionale Ereignisse und hormonelle Veränderungen können die Sensibilität deiner Haut erhöhen. Das merkst du unter anderem daran, dass deine Haut schneller errötet oder zu Schuppungen neigt. Wer derartige Symptome empfindlicher Haut bei sich bemerkt, sollte auf jeden Fall zunächst dermatologisch abklären lassen, ob gegebenenfalls eine Hauterkrankung, wie zum Beispiel Rosacea, Ekzeme, Akne oder eine Seborrhoische Dermatitis vorliegt. Wenn das nicht der Fall ist, kann man durch bestimmte Verhaltensweisen und eine gezielte Hautpflege den Zustand von empfindlicher Haut auf lange Zeit verbessern.
Wenn die Barrierefunktion deiner Haut geschwächt ist, kommt es zu Symptomen von empfindlicher Haut. Die Hautbarriere kann durch Dehydrierung, den natürlichen Alterungsprozess, Entzündungsfaktoren aber auch durch einen geschädigten Säureschutzmantel, der zum Beispiel durch eine falsche Reinigung entsteht, geschwächt sein. Die Auslöser sind von Person zu Person unterschiedlich. Hier kann man zwischen inneren und äußeren Faktoren unterscheiden.
Empfindliche Haut kann vererbt und beispielsweise in ihrer Schutzfunktion nicht vollständig ausgeprägt sein.
Im Laufe unseres Lebens haben verschiedene Hormone immer wieder großen Einfluss auf den Zustand unserer Haut. Ein wichtiges Hormon ist in diesem Zusammenhang das Östrogen. Es hilft bei der Bildung von Kollagenfasern und der hauteigenen Feuchtigkeitsversorgung. Wenn sich der Hormonhaushalt zum Beispiel in der Schwangerschaft, während der Menstruation, während der Wechseljahre oder durch Medikamente verändert, kann dies dazu führen, dass die Haut an Elastizität und Feuchtigkeit verliert – sie wird dadurch wird dadurch trockener und empfindlicher.
Kontaktallergien gegen bestimmte Inhaltsstoffe, die uns im Alltag immer wieder begegnen, können gerade bei empfindlicher Haut zu sehr starken und unangenehmen Reaktionen führen. Dazu gehören Allergien zum Beispiel gegen Nickel, Latex oder gegen bestimmte Chemikalien und Kosmetika. Aber auch bei Heuschnupfen, Hausstaub oder Tierhaaren kann deine empfindliche Haut sehr gereizt wirken.
Wenn wir gestresst sind oder besonders emotionale Situationen erleben, werden sogenannte Neuropeptide freigesetzt. Diese wirken sich entzündungsfördernd auf die Haut aus. Unsere Haut wird dadurch empfindlicher und neigt vermehrt zu Ausschlag und Rötungen.
Wenn deine empfindliche Haut innerhalb von kurzer Zeit von der Kälte in die Wärme wechselt, bildet dein Körper das Juckreizmolekül Histamin. Die Folge: Deine Haut wird dadurch gereizt und juckt, sie kann auch erröten, weil Histamin die Blutgefäße erweitert.
Unsere Umwelt hält für sehr empfindliche Haut verschiedene Reizstoffe bereit, die wir nicht immer ganz vermeiden können. So zum Beispiel auch Feinstaubpartikel aus Ruß und Abgasen. Sie lösen oxidativen Stress in der Haut aus und verstärken die Empfindlichkeit deiner Haut.
Da die Schutzbarriere von empfindlicher Haut geschwächt ist, reagiert sie auch viel sensibler auf UV-Strahlen, neigt schnell zu Rötungen und Sonnenallergien. Empfindliche Haut sollte daher unbedingt mit einem hohen Lichtschutzfaktor vor den UV-Strahlen geschützt werden.
Empfindliche Haut reagiert häufig sehr intensiv auf Farbstoffe und Parfüm, auf Alkohol und Lanolin – auch als Wollwachs bekannt – in Kosmetikprodukten. Wer zu empfindlicher Haut neigt, sollte daher bei der Wahl seiner Kosmetikprodukte darauf achten, dass sie möglichst frei von den genannten Inhaltsstoffen sind und speziell zur Stärkung, Beruhigung und Pflege von empfindlicher Haut entwickelt wurden.
Bestimmte Kleidungsstoffe, wie raue Wolle oder Synthetik aber auch enge Passformen können empfindliche Haut mitunter stark reizen. Kratzige eingenähte Label und einige Farbstoffe sind für Menschen mit empfindlicher Haut ebenfalls nicht geeignet, weil sie die Haut mechanisch reizen und so zu Rötungen und unangenehmem Juckreiz führen können.
Einige scharfe Nahrungsmittel, die zum Beispiel mit Chilli oder Cayenne Pfeffer gewürzt werden, enthalten den Scharfstoff Capsaicin. Dieser löst eine Erweiterung der Blutgefäße aus, die unter der Haut liegen. Vor allem bei empfindlicher Haut führt dies dazu, dass sie errötet und anfangen kann, unangenehm zu brennen.
Alkohol schwächt die Abwehrfunktion unserer Haut, sie reagiert dadurch empfindlicher. Auch Entzündungen können schneller entstehen. Das Ergebnis: Unsere Haut wirkt schuppig und juckt. Dazu kommt, dass Alkohol die Blutgefäße erweitert und unsere Haut dadurch schneller errötet und schwitzt. Zusätzlich trocknet ein übermäßiger Alkoholkonsum unsere Haut aus und begünstigt die Faltenbildung.
Empfindliche Hautstellen können überall am Körper auftreten, dennoch sind einige Körperpartien häufiger betroffen als andere:
Vor allem das Gesicht ist häufig von empfindlicher Haut betroffen. Das liegt vor allem daran, dass dort die Hautbarriere dünner ist und vor allem Frauen viele verschiedene Hautpflegeprodukte verwenden, auf die unsere Haut auch empfindlich reagieren kann. Dazu kommt, dass die Hautpartien von Gesicht und Hals täglich äußeren Einflüssen, wie UV-Strahlen oder Abgasen ausgesetzt sind. Das schwächt auf Dauer ihre Hautschutzbarriere, so dass sie empfindlicher als andere Körperstellen reagiert. Eine tägliche Feuchtigkeitscreme zur Stärkung der Hautbarriere sowie ein Sonnenschutzprodukt mit hohem Lichtschutzfaktor für empfindliche Haut sind hier ein absolutes Muss.
Die Haut rund um die Augen ist sehr dünn und hat kaum Unterhautfettgewebe sowie nur wenige Talg- und Schweißdrüsen. Das führt dazu, dass sie schneller austrocknet und häufig empfindlicher ist als andere Körperstellen. Sie ist deshalb besonders pflegehungrig und braucht viel Feuchtigkeit.
Unsere Hände werden vor allem durch häufiges Händewaschen überstrapaziert. Dadurch wird ihre Barrierefunktion geschwächt und die Haut an den Händen mit der Zeit immer empfindlicher. Deshalb braucht sie regelmäßig eine extra Portion Feuchtigkeit in Form einer Handcreme für empfindliche Haut.
Sie reagiert oft sehr sensibel auf bestimmte Inhaltsstoffe in Shampoos oder anderen Reinigungsprodukten. Da wir die Kopfhaut nicht immer im Blick haben, bemerken wir Irritationen nicht so schnell wie zum Beispiel an den Händen – und ignorieren oft viel zu lange, dass sie empfindlich ist und einer speziellen Pflege bedarf.
Den Füßen schenken wir häufig wenig Beachtung, vor allem in der kalten Jahreszeit. Dabei brauchen sie gerade dann unsere Aufmerksamkeit, denn warme und teilweise enge Schuhe strapazieren die Haut der Füße, die Hautschutzbarriere wird geschwächt und es kann zu Rissen und sogar zu kleinen Verletzungen kommen. Die Haut an den Füßen braucht daher am besten täglich eine intensive Pflege, die sie besonders lang anhaltend mit Feuchtigkeit versorgt.
Auch diese großen Hautpartien können unter empfindlicher Haut leiden. Kratzige Kleidung oder die Nähte von Labels reizen sie oft zusätzlich. Hier helfen luftige und atmungsaktive Kleidung sowie eine tägliche Feuchtigkeitscreme, um die Hautbarriere zu stärken und die Empfindlichkeit der Haut zu reduzieren.
Gerade die empfindlichen Hautstellen brauchen deine besondere Aufmerksamkeit. Achte auf eine Pflege, die auf die speziellen Bedürfnisse deiner Haut abgestimmt ist, dann wirst du dich selbst mit sehr empfindlicher Haut ein Leben lang rundum wohl fühlen. Die folgenden Tipps können dir dabei helfen.
Empfindliche Haut ist zwar ein Hautzustand, der sich immer wieder bemerkbar macht. Doch du kannst jede Menge dazu beitragen, dass deine Haut möglichst wenig gereizt und empfindlich reagiert und über die Zeit gestärkt wird. Wichtig ist, dass du bei der Wahl deiner Pflegeprodukte darauf achtest, dass sie Inhaltsstoffe enthalten, die deine Haut beruhigen und ihre Barrierefunktion stärken. Dazu gehören zum Beispiel Glycerin, Dexpanthenol, Niacinamid, Vitamine aber auch pflegende Öle, wie zum Beispiel Sonnenblumenöl oder Sheabutter. Vermeide außerdem Produkte mit reizenden Zusatzstoffen, wie Parfüm oder ätherische Öle, denn sie können zu allergischen Hautreaktionen und somit zu unangenehmem Juckreiz bei sehr empfindlicher Haut führen. Es gibt spezielle Produkte für empfindliche Haut, wie die Cetaphil Pflegeprodukte. Sie wurden in enger Zusammenarbeit mit Dermatologen und wissenschaftlichen Experten entwickelt und bieten hochwertige Pflege, die auf die speziellen Bedürfnisse empfindlicher Haut abgestimmt sind. Mehr als 550 klinische Studien mit über 30.000 Probanden mit empfindlicher Haut zeigen die ausgezeichnete Wirksamkeit und Verträglichkeit der Cetaphil Hautpflegeprodukte.
Für ein frisches Hautbild empfiehlt es sich, ab und zu mit einem sanften Peeling abgestorbene Hautzellen und Unreinheiten zu entfernen. Dadurch kann sich die Haut erneuern und wirkt gesund und strahlend. Bei empfindlicher Haut solltest du jedoch genau auf die Wahl des Peelingproduktes achten. Denn ein mechanisches Peeling kann empfindliche Haut schnell reizen. Besser sind daher milde chemische Peelings, die es auch speziell für empfindliche Haut gibt. Bei sensibler Haut reicht es auch, wenn sie nur einmal im Monat gepeelt wird. Bei normaler Haut kannst du dieses Pflegeritual auch wöchentlich einplanen.
Für die extra Portion Pflege empfindlicher Haut sind Seren hervorragend geeignet. Bereits wenige Tröpfchen reichen aus, denn die Wirkstoffe von Seren sind höher konzentriert als bei anderen Pflegeprodukten.
Aufgrund seiner Konsistenz sollte ein Serum immer vor einer Pflegecreme verwendet werden. Denn meist sind Seren wesentlich leichter formuliert und ziehen daher schneller ein als zum Beispiel eine Creme. Trägt man eine Creme vor einem Serum auf, kann dieses nicht richtig einziehen und wirken.
Aufgrund der hohen Wirkstoffkonzentration eines Serums, ist es besonders wichtig, dass du ein Produkt verwendest, das zu deinem Hauttyp passt. Für empfindliche Haut eignet sich zum Beispiel das Cetaphil Optimal Hydration 48 h Activation Serum, das die Hautbarriere stärkt und zusätzlich wertvolle Feuchtigkeit spendet.
Deine empfindliche Haut braucht vor allem lang anhaltende Feuchtigkeit, effektive Stärkung und Beruhigung, damit die Hautbarriere unterstützt wird und deine Haut weniger reizbar ist. Achte daher bei deiner Pflegeroutine auf die folgenden Punkte, dann wirst du auch trotz empfindlicher Haut kaum Einschränkungen erfahren:
Gerade bei empfindlicher Haut ist es wichtig, dass du Pflegerituale etablierst, die genau auf die Bedürfnisse deiner Haut eingehen und sich einfach in deinen Alltag integrieren lassen.
Jeder Hauttyp sollte sich beim Aufenthalt in der Sonne vor den schädlichen UV-Strahlen schützen. Besonders wichtig ist ein ausreichender Schutz jedoch bei Menschen mit empfindlicher Haut, da sie recht schnell und intensiv auf UV-Strahlen mit Rötungen oder sogar einer Sonnenallergie reagieren kann. Wenn du zu empfindlicher Haut neigst, solltest du dich nie ohne Sonnenschutz im Freien aufhalten und unbedeckte Hautstellen mindestens mit einem Sonnengel oder Fluid mit Lichtschutzfaktor 30, besser sogar mit Faktor 50 + eincremen.
Zusätzlich ist es ratsam, die Mittagssonne zu meiden, dich möglichst viel im Schatten aufzuhalten und ausreichend Kleidung, wie zum Beispiel lockere, langärmelige Schnitte sowie einen Hut zu tragen. Was viele nicht wissen: Auch wenn der Sommer dazu einlädt, helle Kleidung zu tragen, schützen dunkle Farben und dicht gewebte Materialien (zum Beispiel Leinen) besser vor gefährlichen UV-Strahlen.
Menschen mit sehr empfindlicher Haut können mit etwas Achtsamkeit schnell für sich herausfinden, worauf sie besonders sensibel reagieren und entsprechende Auslöser bewusst meiden sowie ihr Verhalten anpassen. Folgende Tipps helfen dir, deine empfindliche Haut gar nicht erst in solche Situationen zu bringen, die sie reizen können oder gar Entzündungen auslösen:
1 Pathophysiology and management of sensitive skin: position paper from the special interest group on sensitive skin of the International Forum for the Study of Itch (IFSI), 28 October 2019
2Effects of Short-term Temperature Change in the Innocuous Range on Histaminergic and Non-histaminergic Acute Itch, Nov. 2018